C a n a d a - Das Land der Träume

Allgemeine Daten von Canada

Allgemeine Daten von Alaska



Klima
Luftfahrt
Bildung
Schiffahrt
Straßenverkehr
Flora und Fauna
Bevölkerung
Indigene Ethnien
Schienenverkehr
Religionen
Einwanderungspolitik
Britische Herrschaft
Kanadische Konföderation
Eigenständigkeit und Separatismus
Demographische Struktur und Entwicklung


Canada

Amtssprache: Englisch und Französisch

Staatsoberhaupt: Queen Elizabeth II

Eigene Verfassung seit dem 17.04.1982

Fläche: 9 970 610 qkm einschließlich 755 180 qkm Binnengewässer

Hauptstadt: Ottawa seit 1858

Internationales Kennzeichen: CDN

Geographische Lage: 53 Grad West - 152 Grad West / 42 Grad Nord - 83 Grad Nord

Geogrphische Lage der Hauptstadt: 45 Grad 25 Minuten Nord / 75 Grad 42 Minuten West

Einwohner: 33 568 000

Bevölkerungsdichte: 3 Einwohner / qkm Landfläche

Bevölkerungswachstum: 1,23 %

Provinzen: Alberta, British Columbia, Manitoba, New Brunswick, Newfoundland, Nova Scotia,
Ontario, Prince Edward Island, Quebec, Saskatchewan

Territorien: Northwest Territories, Nunavut, Yukon Territory

Höchste Erhebungen: Mount Logan mit 5959 Meter, Mount St. Elias mit 5489 Meter

Längste Flüsse: Mackenzie River mit 4241 Kilometer, Yukon River mit 3185 Kilometer

Lebenserwartung: Männer 76 / Frauen 80

Analphabeten: 2,5 %

Währung: Canadischer Dollar

Durchschnittliches Jahreseinkommen pro Kopf: 20 125 US Dollar

Wichtigste Exportgüter: Kraftfahrzeuge, forstwirtschaftliche Güter, Maschinen

Wichtigste Importgüter: Fahrzeuge, Maschinen, Industriegüter, Konsumgüter

Religionen: Christen = 87 %, Konfessionslose = 9 %, Sonstige = 4 %

Ethnische Gruppen: Franzosen = 26 %, Briten = 35 %, Sonstige = 5 %

Nationale Feiertage: Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Victoria Day (20.Mai), Canada Day (1.Juli), Labour Day (erster Montag im September), Thanksgiving (zweiter Montag im Oktober), Remembrance Day (11.November), Erster Weihnachtstag (25.Dezember), Zweiter Weihnachtstag (26.Dezember).

Hinzu kommen eine große Zahl regionaler und lokaler Feiertage.



Zurück zum Anfang




Straßenverkehr

Die ersten Siedler, die nach Kanada kamen, waren auf die Flüsse und Seen als Verkehrs- und Transportwege angewiesen. Es gab nur ein sehr kleines Straßennetz, das überwiegend die Flüsse und Seen verband. Erst später als es immer mehr Automobile gab, begann man mit dem Ausbau eines umfassenden Straßennetzes.

Das heutige Straßennetz umfaßt mehr als 300.000 km befestigte und 530.000 km unbefestigte Straßen. 1962 wurde der Trans-Canada-Highway fertiggestellt. Er ist mit 7.780 km Länge die längste Autobahn der Welt. Fast 90 Prozent des Personenverkehrs und 75 Prozent des Gütertransports gehen in Kanada über die Straße. Das am meisten benutzte Verkehrsmittel ist das Auto.

Die wichtigste Rolle fällt hier dem Privat-PKW zu mit über 90 Prozent.

Ein großes Personentransportnetz bieten auch die über 3.400 kanadischen Kommunen mit mehr als eintausend Busunternehmen.

Auch für den Güterverkehr sind die Straßen von höchster Bedeutung. 1990 transportierten Lkw's rund 48 Prozent des Gütertransportaufkommens in Kanada. Auf riesigen Schwertransportern werden Baumstämme, Kohle, Baumaterial und andere Massengüter zu ihrem Bestimmungsort gebracht.

Alljährlich werden in Kanada fast 270 Milliarden Tonnen/km an Gütern transportiert, davon 17,3 Prozent auf der Straße. 65,2 Prozent des Frachtaufkommens wird mit der Eisenbahn transportiert, 17,1 Prozent auf dem Wasserweg. Für die verarbeitende Industrie ist die Straße als Transportweg lebenswichtig. Ungefähr 75 Prozent ihrer Lieferungen werden auf Lastwagen transportiert.




Luftfahrt

Zwischen 1968 und 1992 ist die Zahl der zugelassenen Flugzeuge um 206 Prozent angewachsen; im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der von kanadischen Fluggesellschaften beförderten Passagieren um 250 Prozent. 1995 transportierten sie rund 35 Millionen Passagiere.

Die beiden größten kanadischen Luftfahrtgesellschaften - Air Canada und Canadian Airlines International - fliegen auf kanadischen wie internationalen Routen. Andere Fluggesellschaften bieten Linienflüge auf regionalen Strecken, auch zwischen Kanada und den USA, an. Insgesamt sind in Kanada 860 Luftfahrtunternehmen zugelassen, die landesweit Linien- und Charterflüge anbieten.

Besonders wichtig ist der Flugverkehr für die Kommunen im Norden Kanadas, da sie zum Teil nur mit dem Flugzeug erreichbar sind.




Schienenverkehr

Eine zentrale Rolle in der Geschichte Kanadas spielt die Eisenbahn: Als der Schienenstrang 1885 die Westküste in British Columbia erreicht hatte, war der "kanadische Traum" von einem von Küste zu Küste reichenden, vereinigten Kanada, Wirklichkeit geworden. Nach Angaben der Railway Association of Canada umfaßt das kanadische Schienennetz heute 71.133 km und gehört damit zu einem der längsten der Welt.

Der Schienentransport erwirtschaftet jährlich mehr als fünf Milliarden can.$ Dollar und ist damit einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige des Landes.

Für den kanadischen Gütertransport spielt die Eisenbahn bis heute eine wichtige Rolle. Die Eisenbahngesellschaften Canadian National Railways und Canadian Pacific Railways sind landesweit für den größten Teil des Güterfernverkehrs zuständig. Der Personenreiseverkehr ist Aufgabe der staatseigenen Gesellschaft VIA Rail Canada. Sie beförderte 1995 3,9 Millionen Reisende.




Schiffahrt

Kanada hat eine Küste von insgesamt 59.509 km Länge. Dazu gehören auch 3.000 km an Binnenwasserstraßen.

1996 betrug das gesamte internationale Frachtaufkommen der kanadischen Häfen 116,5 Millionen Tonnen. Ebenfalls wurden in kanadischen Häfen 38,6 Millionen Tonnen an Inlandsfracht umgeschlagen.

Das Schiffahrtswesen des Landes umfaßt 14 Seehäfen, die der Bundesbehörde Ports Canada unterstehen, neun weitgehend selbständige Hafenkommissionen sowie rund 300 Häfen, die von der kanadischen Küstenwache verwaltet werden.

Darüber hinaus gibt es noch etwa einhundert Privathäfen und zwei Häfen, die unter kommunaler bzw. Provinzverwaltung stehen. Die meisten Seehäfen liegen an der Ost- bzw. an der Westküste sowie entlang des St. Lorenz-Seeweges.

Der St. Lorenz-Seeweg ermöglicht es Hochseeschiffen, bis weit ins Landesinnere zu gelangen. Er erstreckt sich vom Atlantik bis zum Westende des Oberen Sees und gehört mit 3.700 km Länge weltweit zu den längsten Binnenwasserstraßen. Rund neun Monate im Jahr ist der St. Lorenz-Seeweg in seiner ganzen Länge eisfrei und schiffbar. Die kanadische Küstenwache hät ihn seit 1970 mit ihren Eisbrechern das ganze Jahr über bis Montréal eisfrei.



Zurück zum Anfang




Klima

Kanada umfasst unterschiedliche Klimazonen (vom Polarklima bis zum gemäßigten Klima). Überwiegend bestimmt das boreale Klima mit langen kalten Wintern und kurzen heißen Sommern den größeren Teil Kanadas. Im Winter 2004/2005 wurden Temperaturen von -58 °C in Burwash Landing des Territoriums Yukon gemessen, die tiefste je gemessene Temperatur wurde mit -63 °C in Snag im selben Territorium am 3. Februar 1947 gemessen. Die höchste gemessene Temperatur wurde in Midale und Yellowgrass in der Provinz Saskatchewan mit 45 °C am 5. Juli 1937 ermittelt.

An der Westküste findet man maritimes Klima mit hohen Niederschlägen, da sich die feuchte, vom Ozean kommende Luft am Westrand des Küstengebirges abregnet. Den Niederschlagsrekord hält Ucluelet in British Columbia mit 489,2 mm an einem einzigen Tag (6. Oktober 1967). Die Jahreszeiten sind in den Provinzen Québec und Ontario am deutlichsten ausgeprägt, mit kalten Wintern, milden Frühjahren und Herbstmonaten und von Juli bis September oft sehr schwül-heißen Sommern mit Durchschnittstemperaturen um 25 °C.

Am häufigsten leiden die Prärieprovinzen Alberta, Saskatchewan und Manitoba unter Trockenheit. Eines der trockensten Jahre war das Jahr 1936, das trockenste jedoch 1961. Regina erhielt 45 % weniger Regen als im Durchschnitt. 1988 war so trocken, dass jeder zehnte Farmer aufgeben musste. Das wärmste Jahr in Kanada war das Jahr 1998.


Flora und Fauna

Große Naturgebiete, vor allem in den Tundra- und Bergregionen, bedecken 70 % Kanadas. Das entspricht 20 % der weltweit verbleibenden Wildnisgebiete (ohne Antarktis). Dennoch ist nur noch ein geringer Teil der ausgedehnten Wälder Urwald. Die nördliche Waldgrenze verläuft von der Ostküste Labradors über die Ungava-Halbinsel Richtung Süden entlang des Ostufers der Hudson Bay und setzt sich anschließend schlangenlinienförmig Richtung Nordwesten zum Unterlauf des Mackenzie und weiter nach Alaska fort. Nördlich der Baumgrenze gibt es kaum oder gar keinen fruchtbaren Boden (Tundra). Die Vegetation der südlichsten Tundragebiete besteht aus niedrigem Buschwerk, Gräsern und Riedgras. Die nördlichsten Gebiete sind zu weniger als einem Zehntel mit den für die Polarwüste typischen Moosen bedeckt.

Südlich der Baumgrenze, von Alaska bis Neufundland, schließt sich eines der größten Nadelwaldgebiete der Welt an. Im Osten, von den Großen Seen bis zu den Küsten, wachsen hauptsächlich Mischwälder mit Zuckerahorn, Buchen, Birken, Kiefern und Hemlocktannen. Die Tiefebenen im äußersten Süden sind mit reinen Laubwäldern bedeckt. Hier gedeihen neben Hickorybäumen, Eichen und Ulmen, Kastanien, Ahorn und Walnussbäume. In den westlichen Berggebieten sind die Fichte, Douglasie und Lodgepole-Kiefer am weitesten verbreitet, in Hochebenen wachsen außerdem Zitterpappel und Gelbkiefer. Die Vegetation der niederschlagsreichen Pazifikküste wird von Wäldern aus dichten, hohen Douglasfichten, westlichen Rot-Zedern und Hemlocktannen beherrscht. Das Prärieland ist zu trocken, um mehr als vereinzelte Baumgruppen hervorzubringen. Vom ursprünglich weiten, hügeligen Grasland ist heute nur noch wenig übrig; es ist dem heute berühmten Weizengürtel Kanadas gewichen.

Die arktischen Gewässer bieten Nahrung für Wale, Walrosse, Seehunde und für Eisbären. In den Tundren leben Moschusochsen, Karibus, Polarwölfe, Polarfüchse, Polarhasen und Lemminge, vereinzelt auch Vielfraße; viele Zugvögel verbringen hier den Sommer, darunter Alke, Enten, Möwen, Seeschwalben und andere Seevögel. Die Wälder im Norden sind ein idealer Lebensraum für Karibus und Elche, Luchse, Schwarz- und Braunbären. Doch gehen die Bestände der riesigen Karibuherden aufgrund von Industrialisierung und winterlichen Freizeitaktivitäten, vor allem aufgrund der Störungen durch motorisierte Schlitten, zurück. Die Bedeutung der Jagd ist hierbei rückläufig.

Fünf Milliarden Vögel kommen jeden Sommer in die borealen Wälder. Daher hat Kanada 1917 zusammen mit den USA angefangen Schutzgebiete für Zugvögel einzurichten. Heute bestehen 92 solcher Gebiete mit einer Gesamtfläche von etwa 110.000 km². Zur artenreichen Vogelwelt zählen der Kardinal, der Waldsänger, der Weißkopfseeadler und die Spottdrossel sowie der seltene Marmelalk, der nur in alten Wäldern überleben kann.

Biber, Marder, Bisamratten, Nerze sind auch heute noch Grundlage des inzwischen unbedeutenden Pelzhandels. Weiter im Süden findet man Wapitis, während es in dichter besiedelten Landstrichen vor allem kleinere Säugetiere, wie Grau- und Backenhörnchen, Wiesel und Otter gibt. In den Präriegebieten leben kleinere Tiere, wie Präriehasen, Taschenratten und das spitzschwänzige Rauhfußhuhn sowie Bisons und Pronghornantilopen. In den westlichen Bergen gibt es Dickhornschafe und Bergziegen.

Die einheimische Tier- und Pflanzenwelt steht in 43 Nationalparks, weit über tausend Provinzparks und Naturreservaten unter Schutz. Größtes Schutzgebiet ist der 44.802 km² große Wood-Buffalo-Nationalpark im nördlichen Teil von Alberta und den Nordwest-Territorien, in dem zahlreiche vom Aussterben bedrohte Arten vertreten sind. Bemerkenswert ist der dortige, mit etwa 6000 Tieren größte Bestand frei lebender Bisons der Welt. In vielen Seengebieten braucht der Mensch besonders im Sommer strenge Vorkehrungen gegen Insektenbisse, da Stech- und Kriebelmücken in sehr hoher Dichte leben.

Zurück zum Anfang




Bevölkerung

Die letzte Volkszählung von 2006 ergab eine Einwohnerzahl von 31.612.897. Daraus errechnet sich eine Bevölkerungsdichte von etwa 3,2 Einwohner/km², eine der geringsten der Welt. Die Bevölkerung konzentriert sich auf einem bis zu 350 km breiten Streifen entlang der Grenze zu den USA. Weite Teile des Nordens sind nahezu unbesiedelt. Fast vier Fünftel der Kanadier leben in Städten, die meisten in den Millionenmetropolen Toronto, Montréal, Vancouver und Ottawa.

Der Großteil der Bevölkerung lebt in den Provinzen Ontario (2006: 12.160.282 Ew.) und Québec (2006: 7.546.131 Ew.) entlang des St.-Lorenz-Stromes, das heißt rund um Toronto, Montréal, Québec, Ottawa, London und Hamilton (Windsor-Québec-Korridor). 4.113.487 Menschen leben in British Columbia, 3.290.350 in Alberta, in Manitoba 1.148.401 und in Saskatchewan weitere 968.157 Menschen. Nunavut mit 29.474 Einwohnern ist das bevölkerungsärmste Territorium Kanadas, knapp vor dem Yukon-Territorium mit 30.372.


Demographische Struktur und Entwicklung

Kanada ist ein Einwanderungsland. Große Einwanderergruppen kamen in der Vergangenheit aus dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Italien, Deutschland, den Niederlanden, Ungarn, der Ukraine, Polen, Kroatien, Serbien und aus den USA. Heutzutage wächst die Bedeutung der Einwanderer aus Fernost, vor allem aus der Volksrepublik China. Die Wachstumsrate der Bevölkerung ist die höchste innerhalb der G8-Staaten (+5,4 % zwischen 2001 und 2006).

Von den etwa sechs Millionen deutschen Auswanderern der Jahre 1820 bis 1914 gingen nur 1,3 % nach Kanada, von den 605.000 der Jahre 1919 bis 1933 gingen 5 %, von den 1,2 Millionen der Jahre 1950 bis 1969 bereits 25 % dorthin. 1991 gaben fast 2,8 Millionen Kanadier an, deutscher Herkunft zu sein, davon ein Drittel ausschließlich. 180.000 von ihnen waren in Deutschland geboren.

Die Geburtenrate betrug 2003 10,99 Geburten pro 1000 Einwohner, die Sterberate 7,61 Todesfälle pro 1000 Einwohner. 2006 standen 346.082 Geburten 228.829 Todesfälle gegenüber. 2003 betrug das Bevölkerungswachstum 0,94 %.

Die Lebenserwartung eines neugeborenen Kanadiers liegt laut CIA Factbook bei 81,16 Jahren.[14] 26 % der Kanadier sind 19 Jahre oder jünger, 13 % 65 Jahre oder älter. Das mittlere Alter der erwerbsfähigen Bevölkerung liegt bei 42 Jahren, die Schätzung für 2011 liegt bei 43,7 Jahren. Der Median ist seit 1966 von knapp 26 auf 39,5 Jahre gestiegen. 2006 waren 4635 Kanadier mehr als 100 Jahre alt.

Zurück zum Anfang




Indigene Ethnien

In Kanada unterscheidet man drei Gruppen indigener oder autochthoner Völker: Die First Nations (auch „Indianer“ genannt), die Inuit und die Métis, Nachfahren von Europäern, die mit indianischen Frauen eine Verbindung eingegangen waren. Sie haben eine eigene Sprache entwickelt, das Michif. Zahlreiche weitere Kanadier haben indianische Vorfahren. Deren Ehen wurden sehr häufig nach der „Sitte des Landes“ (custom of the country) geschlossen, also ohne kirchliche oder staatliche Mitwirkung – wie es bei Ehen zwischen Männern der Hudson’s Bay Company und Indianerinnen üblich war. Ehen dieser Art waren erst ab 1867 vollgültig.

Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2006 gaben 1.172.790 Kanadier an, Angehörige einer indigenen Gruppe zu sein. Das entsprach 3,8 % der Bevölkerung, wobei dieser Anteil regional sehr stark schwankt. Die Indigenen verteilten sich auf folgende Gruppen:

698.025 waren Angehörige der First Nations,
389.785 Métis,
50.485 Inuit,
6665 Indigene gemischter Herkunft (Stand: 2001),
23.415 Indigene ohne eindeutige ethnische Zuordnung (Stand: 2001).

Im Schnitt sind die Ureinwohner erheblich jünger als die übrige Bevölkerung. So sind 50 % der indianischen Bevölkerung unter 23,5 Jahre alt, im übrigen Kanada liegt dieser als Median bezeichnete Wert bei 39,5 Jahren.

185.960 Kanadier sprachen im Jahr 2001 eine der 50 indigenen Sprachen, diese umfassen die Sprachen der First Nations[16] sowie Inuktitut, die Sprache der Inuit.

Die Interessen der indigenen Bevölkerung werden staatlicherseits vom „Department of Indian Affairs and Northern Development“ / „Affaires indiennes et du Nord“ vertreten, dem das Indianergesetz von 1876 zugrunde liegt. Sie selbst sehen sich allerdings eher in eigenen Organisationen, wie der Versammlung der First Nations oder anderen Organisationen vertreten. Sie berufen sich auf die Verträge, die mit Kanada und Großbritannien geschlossen worden sind, wie die Numbered Treaties, auf allgemeine Menschenrechte und auf Entscheidungen der oberen Gerichtshöfe in Großbritannien und Kanada. Die Indianer besitzen erst seit 1960 das volle Wahlrecht. Den Inuit steht seit 1999 ein eigenes Territorium namens Nunavut zur Verfügung.

Seit 1996 wird der 21. Juni als „National Aboriginal Day“ bzw. „Journée nationale des Autochtones“ gefeiert. Zugleich kommt es nach wie vor zu Auseinandersetzungen um Landrechte und den Abbau von Bodenschätzen, wie die Grassy-Narrows-Blockade, der Streit um die Urwälder am Clayoquot Sound an der Westküste oder der Widerstand der Kitchenuhmaykoosib Inninuwug in Ontario zeigen.

Zurück zum Anfang




Religionen

Mit der Kolonialisierung kamen zunächst vor allem französische Katholiken und anglikanische Engländer nach Kanada. Darüber hinaus förderte Großbritannien die Einwanderung protestantischer Gruppen vom Mittelrhein und aus Württemberg, in geringerem Maße auch aus der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden, sodass der Süden von Nova Scotia bis heute protestantisch ist.

Doch gab die Kolonialmacht 1774 mit dem Quebec Act jeden Versuch auf, die Katholiken zur Konversion zu bewegen. Nach der Unabhängigkeit der USA kamen zahlreiche protestantische Loyalisten in das heutige Ontario und bildeten dort die Mehrheit. In späteren Einwanderungswellen kamen wiederum katholische Iren und Italiener, aber auch ukrainische Doukhobor hinzu. Die Einwanderung aus Schottland sorgte wiederum für eine Beseitigung des Vorrangs der Anglikanischen Kirche im Osten durch zahlreiche Presbyterianer. In Toronto setzten sich die Methodisten durch.

In Opposition zu den Katholiken, die eher dem Ultramontanismus zugeneigt waren (les bleus), aber auch zu den dominierenden Anglikanern, die vom Oranier-Orden unterstützt wurden, bildeten sich antiklerikale Gruppen (vor allem les rouges). Mit dem Lord's Day Act von 1906 wurde ein weitgehendes Arbeitsverbot am Sonntag durchgesetzt, das bis in die 1960er Jahre Gültigkeit beanspruchte, und das der Oberste Gerichtshof erst 1985 endgültig abschaffte.[24] Eine ähnliche Bedeutungsminderung des Religiösen im Alltag fand in Québec statt. Dennoch gibt es bedeutende Gruppen, insbesondere im Süden Manitobas und Ontarios, in Alberta und im Binnenland von British Columbia. Dazu zählen die Mennoniten im Süden Manitobas, die ukrainischen Orthodoxen und Katholiken in Manitoba und Saskatchewan, die Mormonen bilden einen Schwerpunkt in Alberta. Hinzu kommen die Zeugen Jehovas und zahlreiche andere Gruppen.

Die katholischen Missionare waren unter den Ureinwohnern erfolgreicher als die protestantischen, und so überwiegt dort der katholische Anteil. Dazu kommen indigene Glaubensorganisationen, wie die Shaker Church.

Mit den jüngsten Einwanderungswellen verstärkten sich weitere religiöse Gruppen, wie Hindus, Muslime, Juden, Sikh und Buddhisten. Sie konzentrieren sich in Großstädten, insbesondere im Großraum Toronto. Die älteste Synagoge, Congregation Emanu-El, entstand 1863 in Victoria, die erste Moschee 1938 mit der Al Rashid Mosque in Edmonton.

Etwa 73,3 % der kanadischen Bevölkerung gehörten 2001 einer christlichen Konfession an (43,2 % katholisch, etwa 29 % protestantisch). Die beiden größten protestantischen Glaubensgemeinschaften sind mit 9,6 % die United Church of Canada und mit 6,9 % die Anglican Church of Canada, dazu kommen 2,5 % Baptisten, 2 % Lutheraner, etwa 0,16 % Orthodoxe sowie etwa 0,25 % andere christliche Glaubensgemeinschaften. Muslime stellen etwa 2 % der Bevölkerung, mehr als die Hälfte von ihnen lebt in Ontario. Etwa 1,1 % sind Juden, von denen wiederum knapp 60 % in Ontario leben, und etwa 1 % Buddhisten, Hindus sowie 0,9 % Sikhs. Etwa 16,2 % gaben an, keiner Glaubensgemeinschaft anzugehören.


Einwanderungspolitik

Kanada hat, gemessen an der Bevölkerung, die höchste Einwanderungsrate unter den Flächenstaaten der Welt. Die Einwanderung wird über klar definierte Ziele gesteuert, die in einem Programm festgelegt wurden. Die Einwanderungskriterien sind öffentlich einsehbar und können bereits vor Antragstellung selbst überprüft werden. Für Menschen mit Berufen, die in Kanada gefragt sind, existiert zum Beispiel das Skilled Worker-Programm. Je nach Lage des Arbeitsmarkts wird eine Mindestpunktzahl (im Januar 2010: 67 Punkte) festgelegt, die ein Einwanderungsinteressierter erreichen muss. Die persönliche Punktzahl setzt sich aus Punkten für den aktuellen Bildungsstand und die Berufserfahrung zusammen, aus Punkten für die vorhandenen Sprachkenntnisse in Englisch und Französisch sowie für das Alter, für Verwandte und frühere Aufenthalte in Kanada. Ein verbindliches Arbeitsangebot eines kanadischen Arbeitgebers erhöht die Punktzahl nochmals maßgeblich. Das Immigrations-Programm wurde am 1. Juli 2011 dahingehend angepasst, dass ohne ein bestehendes Arbeitsangebot nur noch Personen zum Skilled Worker-Programm zugelassen werden, die Erfahrung in einem von 29 festgelegten Berufen nachweisen können. Daneben muss ein Interessent am Skilled Worker-Programm nachweisen, dass er sich für eine gewisse Zeit finanziell selbst versorgen kann. Die notwendige Summe beläuft sich derzeit (September 2011) für eine alleinstehende Person auf 11.115 CAD, für eine vierköpfige Familie auf 20.654 CAD. Außerdem werden polizeiliche Führungszeugnisse aus allen Ländern benötigt, in denen der Kandidat nach dem 18. Geburtstag für sechs Monate oder länger gelebt hat.

Die Einwanderung erfolgt in zwei Stufen. Zunächst wird eine unbefristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung erteilt. Nach drei Jahren als „Permanent Resident“ und entsprechenden Aufenthalt im Land kann der Einbürgerungsantrag gestellt werden. Einwanderer, die noch nicht eingebürgert sind, haben Residenzpflicht. Dies bedeutet, dass man Nachweise für die vorgegebene Zeit in Kanada erbringen, oder mit jemandem verheiratet sein muss, die oder der die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt. Bei Verstößen kann der „Permanent Resident“-Status entzogen und der Einwanderer in sein Herkunftsland zurückgeschickt werden.

Zurück zum Anfang




Britische Herrschaft

Mit der Königlichen Proklamation von 1763 entstand aus dem ehemaligen Neufrankreich die britische Provinz Québec, im selben Jahr gelangte die Kap-Breton-Insel zur Kolonie Nova Scotia. Auch wurden Rechte der französischen Kanadier eingeschränkt. 1769 wurde eine weitere Kolonie namens St. John’s Island (seit 1798 Prince Edward Island) gegründet. Um Konflikte in Québec abzuwenden, verabschiedete das britische Parlament 1774 den Quebec Act. Das Gebiet Québecs wurde zu den Großen Seen und zum Ohiotal ausgedehnt. Für die französischsprachige Bevölkerungsmehrheit galt das französische Zivilrecht und Französisch war als Sprache in der Öffentlichkeit anerkannt; durch die Zusicherung der freien Religionsausübung konnte die Römisch-katholische Kirche in der Kolonie verbleiben.

Das Gesetz verärgerte jedoch die Bewohner der Dreizehn Kolonien, die darin eine unzulässige Beschränkung ihrer nach Westen gerichteten Expansion sahen. Der Quebec Act war eines jener „unerträglichen Gesetze“ (Intolerable Acts), die schließlich zur Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten und zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg führten. Der Frieden von Paris erkannte die amerikanische Unabhängigkeit an und die Gebiete südlich der Großen Seen fielen an die Vereinigten Staaten. Etwa 50.000 Loyalisten flohen in das heutige Kanada, dazu kamen mit den Briten verbündete Indianerstämme, wie die Mohawk. New Brunswick wurde 1784 von Nova Scotia abgetrennt, um die Ansiedlung der Loyalisten an der Atlantikküste besser organisieren zu können. Um den nach Québec geflohenen Loyalisten entgegenzukommen, verabschiedete das britische Parlament das Verfassungsgesetz von 1791, das die Provinz Québec in das französischsprachige Niederkanada und das englischsprachige Oberkanada teilte und beiden Kolonien ein gewähltes Parlament gewährte. Sieg der Briten gegen die Amerikaner in der Schlacht von Queenston Heights (1812), James B. Dennis (1777–1855), Öl auf Leinwand, undatiert

Die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien entluden sich im Britisch-Amerikanischen Krieg, der von 1812 bis 1814 dauerte und letztlich ergebnislos endete. In Kanada wird der Krieg bis heute als erfolgreiche Abwehr amerikanischer Invasionsversuche betrachtet. Die britisch- und französischstämmige Bevölkerung entwickelte durch den Kampf gegen einen gemeinsamen Feind ein kanadisches Nationalgefühl, die Loyalität der britischen Krone gegenüber wurde gestärkt.

Der Wunsch nach Selbstverwaltung und der Widerstand gegen die wirtschaftliche und politische Vorherrschaft einer kleinen Elite führten zu den Rebellionen von 1837, die rasch niedergeschlagen wurden. Lord Durham empfahl daraufhin in seinem Untersuchungsbericht die Einsetzung einer selbstverantwortlichen Regierung und die allmähliche Assimilierung der französischen Kanadier in die britische Kultur. Der Act of Union 1840 verschmolz Nieder- und Oberkanada zur Provinz Kanada und erhob das Englische zur alleinigen Amtssprache. Bis 1849 erhielten auch die weiteren Kolonien in Britisch Nordamerika eine eigene Regierung.

Zwei Handelsgesellschaften, die Hudson’s Bay Company (HBC) und die North West Company (NWC), kontrollierten den Handel in den weiten, nur von wenigen Ureinwohnern besiedelten Gebieten der Prärien und der Subarktis. Die HBC hatte 1670 Ruperts Land als Pachtgebiet erhalten und besaß dort das Handelsmonopol mit Pelzen. Da aber auch die NWC dort Fuß zu fassen versuchte, kam es wiederholt zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Nach dem Pemmikan-Krieg in der Red-River-Kolonie (heute Manitoba) wurde die NWC 1821 zwangsliquidiert und die HBC dehnte ihr Monopol auf fast den gesamten Nordwesten des Kontinents aus. 1846 schlossen die Vereinigten Staaten und Großbritannien den Oregon-Kompromiss, der westlich der Großen Seen den 49. Breitengrad als gemeinsame Grenze festlegte. Daraufhin folgte die Gründung der an der Pazifikküste gelegenen Kolonien Vancouver Island (1849) und British Columbia (1858).


Kanadische Konföderation

Während des Sezessionskriegs in den Vereinigten Staaten erkannten führende Politiker die Notwendigkeit, möglichen amerikanischen Expansionsbestrebungen einen starken Bundesstaat entgegenzustellen, und berieten in drei Verfassungskonferenzen über die Schaffung einer Kanadischen Konföderation. Daraus resultierte das Verfassungsgesetz von 1867, das am 1. Juli 1867 in Kraft trat und das Dominion Kanada schuf, das über eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber Großbritannien verfügte. Die Provinz Kanada wurde in Ontario und Québec aufgeteilt, hinzu kamen New Brunswick und Nova Scotia. Das älteste britische Haus im Westen Kanadas war von 1852 bis 1920 der Wohnsitz eines der Gründerväter Kanadas, John Sebastian Helmcken

Der neue Bundesstaat kaufte 1869 der Hudson’s Bay Company das Nordwestliche Territorium und Ruperts Land ab und vereinigte diese zu den Nordwest-Territorien. Nach der Niederschlagung der Red-River-Rebellion der Métis schuf der Manitoba Act 1870 im Unruhegebiet die Provinz Manitoba. British Columbia und Vancouver Island (die sich 1866 vereinigt hatten) traten 1871 der Konföderation bei, zwei Jahre später folgte Prince Edward Island.

Um den Westen für die Besiedlung durch Einwanderer zu erschließen, beteiligte sich die Regierung an der Finanzierung von transkontinentalen Eisenbahnen und gründete die North-West Mounted Police (heute Royal Canadian Mounted Police), um die staatliche Kontrolle über die Prärien und subarktischen Regionen durchzusetzen. Die Nordwest-Rebellion und die darauf folgende Hinrichtung des Métis-Führers Louis Riel 1885 führten zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen den beiden Sprachgruppen. Als direkte Folge des Klondike-Goldrauschs wurde 1898 das Yukon-Territorium geschaffen. Aufgrund der zunehmenden Besiedlung der Prärie entstanden 1905 aus dem südlichen Teil der Nordwest-Territorien die Provinzen Alberta und Saskatchewan. Mit den Indianern schloss Kanada zwischen 1871 und 1921 elf Verträge ab, die ihnen gegen geringe Kompensationen Reservate zuwiesen, ihnen aber ihre gewohnte Lebensweise garantierten. Bis in die 1960er Jahre versuchte man sie zwangsweise zu assimilieren und verbot den Schülern den Gebrauch ihrer Muttersprachen. Die Ureinwohner durften bis 1960 nicht an Parlamentswahlen auf nationaler Ebene teilnehmen.

An der Seite Großbritanniens nahm Kanada ab 1914 am Ersten Weltkrieg teil und entsandte Freiwillige an die Westfront. Als die Regierung versuchte, gegen den Widerstand des französischsprachigen Bevölkerungsteils den obligatorischen Wehrdienst einzuführen, kam es zur Wehrpflichtkrise von 1917.

Zurück zum Anfang




Eigenständigkeit und Separatismus

Bei den Verhandlungen zum Versailler Vertrag trat Kanada als eigenständiges Staatswesen auf und trat 1919 unabhängig von Großbritannien dem Völkerbund bei. Das Statut von Westminster von 1931 garantierte die gesetzgeberische Unabhängigkeit, gewisse verfassungsrechtliche Bindungen blieben jedoch weiter bestehen. Das Land war besonders stark von der Weltwirtschaftskrise betroffen, als Reaktion darauf entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten ein gut ausgebauter Sozialstaat.

Kanada erklärte 1939 dem Deutschen Reich den Krieg. Trotz einer weiteren Wehrpflichtkrise spielten kanadische Truppen während des Zweiten Weltkriegs eine wichtige Rolle, insbesondere in der Atlantikschlacht, der Operation Jubilee, der Invasion Italiens, der Operation Overlord (Landung am Juno Beach) und der Schlacht an der Scheldemündung. 1945 wurden kanadische Soldaten maßgeblich während der Kämpfe um die Niederlande eingesetzt.

Die britische Kolonie Neufundland, die sich 1867 nicht dem Bundesstaat angeschlossen hatte und von 1907 bis 1934 ein unabhängiges Dominion gewesen war, trat 1949 nach einer lange andauernden politischen und wirtschaftlichen Krise als letzte Provinz der kanadischen Konföderation bei. 1965 wurde die neue Ahornblattflagge eingeführt und mit dem Inkrafttreten des Amtssprachengesetzes war Kanada ab 1969 offiziell ein zweisprachiges Land. Premierminister Pierre Trudeau strebte die vollständige formale Unabhängigkeit von Großbritannien an, die mit dem Verfassungsgesetz von 1982 und der Charta der Rechte und Freiheiten Wirklichkeit wurde.

Während der 1960er Jahre fand in Québec eine tiefgreifende gesellschaftliche und wirtschaftliche Umwälzung statt, die als „Stille Revolution“ bekannt ist. Québecer Nationalisten begannen, mehr Autonomie oder gar die Unabhängigkeit zu fordern. Anschläge und Entführungen durch die Front de libération du Québec führten 1970 zur Oktoberkrise und zur kurzzeitigen Ausrufung des Ausnahmezustands. Moderate Nationalisten stellten ab 1976 die Provinzregierung, 1980 wurde ein erstes Unabhängigkeitsreferendum mit 59,6 % der Stimmen abgelehnt.

Bemühungen der Bundesregierung, Québec mit dem Meech Lake Accord als „sich unterscheidende Gesellschaft“ anzuerkennen, scheiterten 1989. Die vom separatistischen Bloc Québécois geführte Provinzregierung setzte 1995 das zweite Unabhängigkeitsreferendum an, das mit 49,4 % Zustimmung äußerst knapp scheiterte. 1999 wurde mit Nunavut das erste kanadische Territorium mit mehrheitlich indigener Bevölkerung geschaffen. Trotz einiger politischer Zugeständnisse ist die Unzufriedenheit unter den Ureinwohnern immer noch hoch.


Bildung

Im föderalistischen Kanada gibt es kein einheitliches nationales Bildungssystem. Für das Schulwesen sind ausschließlich die Provinzen und Territorien zuständig; es gibt kein kanadisches Bildungsministerium. Daher unterscheiden sich in einigen Provinzen Schuleintrittsalter (5. oder 6. Lebensjahr) und Dauer der Grundschulzeit (bis Klasse 6 oder 7). Die Sekundarstufe (in Québec École polyvalente genannt) umfasst in Form einer Gesamtschule die dreijährige Junior Highschool (Sekundarbereich I) und die zwei- bis vierjährige Senior Highschool (Sekundarbereich II). Da das Bildungssystem eine hohe Chancengleichheit anstrebt, erfolgt der Übergang von einer Schulstufe in die andere ohne Leistungsprüfung. Erst innerhalb der Senior High School ist der Erwerb des Abschlusszeugnisses (High School Diploma bzw. Diplôme d’Études Secondaire) vom Erreichen bestimmter Bewertungspunkte (Creditpoints) abhängig. 2 % der Schulen liegen in privater, überwiegend kirchlicher Hand. Etwa zehn Prozent der Schüler besuchen eine Privatschule.[58] Das Leistungsniveau der kanadischen Privatschulen gilt als sehr hoch und Kanada ist das einzige OECD-Land, in dem die Schülerschaft der Privatschulen selbst nach Kontrolle des familiären und sozioökonomischen Hintergrundes mehr lernt, als die Schülerschaft an öffentlichen Schulen.[59]

Während der Schulbesuch kostenfrei ist, werden an den Hochschulen Studiengebühren unterschiedlicher Höhe fällig.[60] Von den über 80 Universitäten zählen die University of Toronto und die Université de Montréal zu den größten. Die ältesten sind die Universität Laval in Québec von 1663, eine jesuitische Institution, die nach Bischof Laval benannt wurde. Dies berührt einen Grundzug der kanadischen Hochschulentwicklung, denn die frühen Institutionen waren fast alle kirchlichen Ursprungs. Erst 1818 entstand die erste säkulare Hochschule und die zweite Kanadas, die Dalhousie University in Halifax. Ihr folgten die beiden englischsprachigen Institute, die McGill University in Montréal (1821) und die University of Toronto (1827). Ihnen folgten in den 1840er Jahren die Queen’s University in Kingston (1841) und die University of Ottawa (1848). Letztere geht wie die Laval-Universität auf einen Missionsorden zurück, in diesem Falle auf die Oblaten. Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1867 folgten die von einem anglikanischen Bischof gegründete University of Western Ontario in London (1878) und die im selben Jahr gegründete Universität Montreal (die zweite von vier Hochschulen in der Stadt) sowie die McMaster University in Hamilton in Ontario. Letztere wurde ursprünglich in Toronto gegründet und zog erst 1930 nach Hamilton um. Sie geht auf die Baptist Convention of Ontario zurück.

Die Universitäten verleihen Bachelor-, Master- und Ph.D.-Abschlüsse. Laut dem Academic Ranking of World Universities (Shanghai Ranking) aus dem Jahr 2006 (Jiaotong-Universität Shanghai) der besten Universitäten der Welt zählen die University of Toronto auf Platz 24 und die University of British Columbia in Vancouver auf Platz 36 zu den besten Hochschulen in Kanada. Die Indianer besitzen seit 2003 eine eigene Universität, die First Nations University of Canada in Regina, der Hauptstadt der Provinz Saskatchewan. Die 13 bedeutendsten Universitäten haben sich in der Group of Thirteen zusammengeschlossen, um Forschungsvorhaben zu koordinieren.

Zurück zum Anfang




Daten von Alaska

Alaska

Amtssprache: Englisch

Seit 18.10.1867 in Besitz der USA, seit dem 03.01.1959 der 49. Bundesstaat der USA

Fläche: 1 700 138 qkm

Hauptstadt: Juneau mit 30 260 Einwohner

Einwohner: 610 000

Bevölkerungsdichte: 1 Einwohner / 3 qkm Landfläche

Höchste Berge: Mount McKinley mit 6194 Meter; Mount Elias mit 5489 Meter

Längster Fluß: Yukon River mit 3185 Kilometer

Größte Insel: Kodiak Island mit 8975 qkm

Währung: US Dollar

Wichtigste Wirtschaftszweige: Fischfang, Bergbau, Tourismus, Erdgas, Erdöl

Telefonvorwahl: 907

Staatsfeiertag: Alaska Day am 18.10.

Zeitzonen: Alaska Time = -10 Std. MEZ, Aleutian Time = -11 Std. MEZ



Zurück zum Anfang





Zurück zur Startseite



Verantwortlicher: Jens Leibing