C a n a d a - Das Land der Träume
Die Inuit
Die Indianer
Der Chilkoot Pass Trail
Der Trans Canada Highway
Der Goldrausch am Klondike
Die Hudson's Bay Company
Herkunft des Namens "Canada"
Die Royal Canadian Mounted Police

Die Geschichte:

30000 bis 12000 v.Chr.

Die Besiedelung Nordamerikas beginnt.
Nomadische Jägervölker wandern in mehreren Wellen von Sibirien über die Beringstraße nach Alaska ein. Sie ziehen durch das Yukontal nach Süden und besiedeln den Kontinent. Die ersten archaischen Stämme erreichen ca. 9000 v. Chr. den Osten Canadas. Im Lauf der Jahrtausende teilen sie sich in zahlreiche Stämme und Kulturen auf.



1000 n.Chr.:

Wikinger unter der Führung von Leif Ericsson landen in Grönland, entdecken Labrador und Neufundland, das sie „Vinland“ nennen. Die Siedlungen an der Nordspitze Neufundlands bestehen allerdings nur wenige Jahre.



1497:

In britischem Auftrag segelt der Giovanni Caboto als erster Europäer der Neuzeit nach Nordamerika und erreicht Neufundland. Seine Berichte von reichen Fischgründen locken bald baskische Walfänger und potugiesische Fischer an die Ostküste Canadas.



1535:

Der Franzose Jacques Cartier erkundet den St.-Lawrence-Strom bis zum heutigen Montreal. Er verwendet zum ersten Mal den Namen „Canada“ ein Wort aus der Sprache der Irokesen.



1576 - 1578

Der Engländer Martin Frobisher macht sich auf die Suche nach der legendären Nordwest-Passage nach China. Auf seinen drei Expeditionen kommt er aber nur bis Baffin Island.



1604:

Im Auftrag des französischen Königs segelt der Pelzhändler und Kartograph Samuel de Champlain nach Kanada und errichtet 1605 in Nova Scotia das kleine Fort Port Royal - die erste dauerhafte Siedlung der Europäer in Canada. Wenig später beginnen die Franzosen mit der Kolonisierung des St.-Lawrence-Tales.
Champlain gründet 1608 die Stadt Quebec. Französische Waldläufer wie Rene de la Salle erkunden in den folgenden Jahrzehnten das weite Hinterland , entdecken den Mississippi und dringen bis tief ins Land vor.



1610:

Henry Hudson entdeckt und erforscht die später nach ihm benannte Meeresbucht im Norden Kanadas.



ab 1625:

Französische Jesuiten gründen zahlreiche Missionsstationen im Land der Huronen und Irokesen. Durch eingeschleppte europäische Krankheiten werden die Stämme stark dezimiert.



1663:

Quebec wird französische Kronkolonie. Rund 3000 Siedler, meistens Bauern aus der Bretagne, leben bereits entlang des Sankt Lowrenz. Wirtschaftliche Grundlage von Nouvelle France ist aber vor allem der Pelzhandel.



1670:

Gründung der Hudson's Bay Company durch Londoner Kaufleute unter der Führung von Prince Rupert, einem Vetter des englischen Königs Charles II. Die Pelzhandelsgesellschaft erhält von König alle Ländereien westlich der Hudson Bay - ein Territorium von ca. 4 Millionen qkm.



13.September 1759:

Die Schlacht um Quebec: Im Siebenjährigen Krieg belagern und erobern die Engländer Quebec City, ein Jahr später fällt Montreal. Frankreich muß 1763 im Frieden von Paris seine Kolonien in der Neuen Welt an das England abtreten. In den folgenden Jahrzehnten erschließen Pelzhändler von Montreal und der Hudson Bay aus Canada bis zu den Rocky Mountains.



ab 1776

Während und nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg fliehen rund 50000 englische Loyalisten aus den rebellierenden Kolonien nach Norden und lassen sich in Nova Scotia, Süd-Quebec und Ontario nieder.



1780 - 1810:

Im Landesinneren entstehen zahlreiche Forts rivalisierender Pelzhandelsfirmen. Auf mühsamen, oft wochenlangen Kanureisen werden die Felle aus der Arktis und den Rocky Mountains nach Montreal gebracht. Alexander Mackenzie, ein Schotte, sucht im Auftrag der Northwest Trading Company nach neuen Handelsrouten. Im Jahr 1789 befährt er den Mackenzie River bis zum Polarmeer, 1793 durchquert er als erster Mensch den Kontinent.



1812 - 1814:

Der erste und einzige Krieg zwischen den USA und Canada: Die Amerikaner brennen Fort York (das spätere Toronto) nieder, eine britische Kriegsflotte nimmt dafür Washington ein. Zur selben Zeit siedeln sich die ersten Farmer in den Prärien an und gründen mit Unterstützung des englischen Lord Selkirk die Red River Colony nahe dem heutigen Winnipeg.



1821:

Nach langen und harten Konkurrenzkämpfen schließen sich die beiden großen Pelzhandelsgesellschaften unter dem Namen der „Hudson's Bay Company“ zusammen. Der ganze Westen und Norden Canadas wird nun von der Hudson's Bay Company verwaltet.



1841:

Die beiden Kolonien Quebec (Lower Canada) und Ontario (Upper Canada) werden vereinigt und dürfen sich weitgehend selbstständig verwalten.



1.Juli 1867:

Die Geburtsstunde Canadas: Im „British North America Act“ werden die Kolonien Ontario, Quebec, Nova Scotia und New Brunswick zum „Dominion of Canada“ erklärt. Zwei Jahre später tritt die Hudson's Bay Company ihr riesiges Territorium für 300000 englische Pfund an den jungen Staat Canada ab. Die Hudson's Bay Company bleibt aber weiterhin die größte Pelzhandelsgesellschaft und spielt bis heute als Kaufhauskette eine wichtige Rolle.



1870:

Manitoba wird aus den Nordwest-Territorien abgetrennt und zur Provinz erklärt.



1873:

Die neugegründete „Northwest Mounted Police“ sorgt jetzt in den noch fast unbesiedelten Nordregionen und im Westen für Recht und Ordnung. Verträge der Regierung mit den Indianern ermöglichen eine friedliche Kolonisierung der Prärien. Nachdem die riesigen Bisonherden um 1880 bereits nahezu ausgerottet sind, lassen sich die Indianer in Reservaten nieder.



1885:

Fertigstellung der Trans-Canada-Eisenbahnlinie von Montral bis Vancouver. Fünf Jahre Bauzeit erforderte das von finanziellen, technischen und politischen Schwierigkeiten geplagte Bauwerk der Canadian Pacific Railroad. Von nun an wächst Canada zusammen, der Handel blüht auf.
Von Bahnarbeitern entdeckte heiße Quellen in den Rocky Mountains werden unter Schutz gestellt - Banff, der erste kanadische Nationalpark entsteht.



um 1900

Mit Werbekampagnen lockt die kanadische Regierung Bauern aus Deutschland, Frankreich und vielen anderen Ländern Europas an. Eine große Anzahl von Einwanderern besiedeln das Land.



1903 - 1906:

Der norwegische Pionier Roald Amundsen durchquert als Erster die seit Jahrhunderten gesuchte Nordwest-Passage durch das Polarmeer im Norden Canadas.



1914:

An der Seite Englands ziehen kanadische Truppen in den Ersten Weltkrieg. In Quebec allerdings ist das Wehrpflichtgesetz umstritten - erster Widerstand gegen die britische Dominanz regt sich.



1922:

Die Ärzte Frederick Banting und Charles Best von der University of Toronto erhalten für die Entdeckung des Insulin den Nobelpreis.



1931:

Durch das Statut von Westminster wird Canada ein souveräner Staat im Britischen Commonwealth.



1939 - 1945:

Nach der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren, mit einer Arbeitslosenrate von 20 %, bringt der Kriegseintritt nun Vollbeschäftigung - teuer erkauft jedoch, mehr als 40000 kanadische Soldaten sterben im Zweiten Weltkrieg.



1945:

Canada wird Gründungsmitglied der Vereinten Nationen und ist seitdem an jeder Friedensmission der UN aktiv beteiligt.



nach 1945:

Während der Nachkriegsjahre erlebt Canada ein steiles Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum. In den nächsten 20 Jahren wandern - vor allem aus dem vom Krieg verwüsteten Europa - jährlich mehr als 100000 Menschen in Canada ein. Später kommen die Einwanderer Ostkanadas vor allem aus der Karibik und Indien. Neue Weizensorten und Düngemethoden machen die Prärien zum Brotkorb der Welt, in den Atlantikprovinzen floriert der Fischfang.



1949:

Neufundland tritt als zehnte und letzte Provinz dem Staat Canada bei.



1959:

Der St.Lawrenz Seaway wird vollendet, Frachtschiffe können von nun an vom Atlantik bis nach Thunder Bay am Lake Superior fahren - 3000 Kilometer weit ins Land hinein.



ab 1960:

In der „stillen Revolution“ lehnen sich die Quebecer gegen die Vorherrschaft der Anglos auf. Französisch wird die offizielle Sprache der Provinz, wichtige Industrien werden verstaatlicht. Es gibt terroristische Anschläge einer militanten Separatistengruppe.



1962:

Der Trans-Canada-Highway wird fertiggestellt, es ist die erste durchgehend geteerte Straße vom Atlantik bis zum Pazifik.



1976:

In Montreal finden die Olympischen Sommerspiele statt.
Die Partei der Separatisten gewinnt erstmals die Parlamentswahlen in Quebec. Canadas staatliche Einheit droht nun zu zerbrechen. In einer Volksabstimmung sprechen sich die Bürger 1980 aber gegen eine Abspaltung aus.



1990:

In einer neuen Verfassung Kanadas soll die kulturelle und sprachliche Eigenständigkeit Quebecs festgeschrieben werden. Dieser Antrag, der „Meech Lake Accord“ scheitert jedoch in der Ratifizierung durch das Provinzparlament Manitobas - durch den Einspruch eines Indianers. Quebec droht erneut mit Sezession.



1992:

Nach langen, zähen Verhandlungen mit der Regierung erreichen die Inuit politische Unabhängigkeit : Am 1.April 1999 bekommen sie im Norden Canadas ein eigenes, rund zwei Millionen Quadratkilometer großes Territorium erhalten: „Nunavut“



1994:

Kanada schließt sich dem Nafta-Treaty an, einem Freihandelsabkommen mit den USA und Mexiko. Exporte werden dadurch erleichtert, doch die viel zitierte Abhängigkeit vom großen Bruder USA wächst.



1995:

Im „Fischereikrieg“ wehren sich die Canadier gegen die Überfischung der Gewässer vor Neufundland durch Fangschiffe der Europäischen Union.
Im Oktober entscheiden sich die Bürger Quebecs wieder, wie schon 1980 in einer Volksabstimmung knapp gegen eine Abspaltung von Canada. Die Einheit des Landes ist vorerst für die nächsten Jahre gerettet.



1996:

Die Bevölkerung Canadas überschreitet erstmals die 30 Millionen-Grenze.



Die Inuit



Während sich die Vorfahren der Indianer im Laufe der Jahrtausende über den ganzen Kontinent verteilten, blieb die Arktis der traditionelle Lebensraum der Eskimos. Von Alaska quer über ganz Nordkanada bis an die Küsten Grönlands lebten sie, abhängig vom Rhythmus der arktischen Jahreszeiten und den Tierpopulationen von der Jagd auf Karibus und Meeressäuger und vom Fischfang. Inuit (=Menschen), so so bezeichnen sich die kanadischen Eskimos heute selbst, und so nennt man sie in ganz Canada. Das Indianerwort Eskimo (=Rohfleischesser), empfinden viele dagegen als Beleidigung.
Die Inuit gehören zu den Mongoliden, was man äußerlich an der Mongolenfalte, der typischen Augenlidfalte, erkennt. Die älteste bekannte Inuit-Kultur ist die Prä-Dorset-Kultur (um 2000 - 1000 v.Chr.), eine Sammelbezeichnung für eine Reihe verwandter Regionalkulturen, von denen man kunstvoll gearbeitete Steinwerkzeuge kennt. Sie benutzten zur Robbenjagd Kajaks die aus Leder und Knochen hergestellt wurden. Um 1000 v. Chr. setzte die Dorset-Kultur ein. Spuren dieser Kultur fand man südlich bis Neufundland. Die Dorset-Inuit entwickelten neue Jagdtechniken vom Eisrand aus. Man kannte auch schon Schlitten und Häuser aus Stein und Gras. Geheizt wurde mit Tranlampen, über denen auch gekocht wurde. Handwerklich geschickt, wurden aus Stein und Walroßzähnen Tier -und Menschenfiguren hergestellt.
1000 n. Chr. verbreitete sich die sogenannte Thule-Kultur von Alaska aus über ganz Nordkanada bis nach Thule auf Grönland. Erst sie brachte vieles hervor, was man heute mit den Inuit identifiziert. Etwa den Iglu und den Hundeschlitten. Die Entdeckung der Hudson Bay 1610 und der Einbruch Europas in die kanadische Arktis waren gleichzeitig die Vorboten für das Ende der Thule-Kultur. Ab 1750 zeigte sich bereits ein tiefgreifender Wandel in der Lebensweise der Kulturen Nordamerikas, bedingt durch den Kontakt mit der europäischen Zivilisation, der für Inuit wie Indianer nicht selten verheerende Folgen hatte.



Die Indianer



Anders als die Inuit untergliederte man lange Zeit die Indianer Nordamerikas nach ihrer Sprache. Man zählt heute noch 19 völlig unterschiedliche Sprachstämme mit mehreren hundert Einzelsprachen und Dialekten. Oft lebten die Völker einer Sprachfamilie weit von einander entferntund auf verschiedenen Zivilisationsstufen. Heute unterteilt man in kulturelle Großräume. Diese überziehen als flächendeckendes Netz ganz Nordamerika.
Anders als die Inuit untergliederte man lange Zeit die Indianer Nordamerikas nach ihrer Sprache. Man zählt heute noch 19 völlig unterschiedliche Sprachstämme mit mehreren hundert Einzelsprachen und Dialekten. Oft lebten die Völker einer Sprachfamilie weit von einander entferntund auf verschiedenen Zivilisationsstufen. Heute unterteilt man in kulturelle Großräume. Diese überziehen als flächendeckendes Netz ganz Nordamerika.
Die nördlichste dieser Kulturregionen ist die Arktis, der Lebensraum der Inuit und der mit ihnen verwandten Aleuten. Daran schließt sich südlich der Großraum der Subarktis an, der sich als breiter Gürtel quer über den Kontinentbis nach Neufundland zieht. Dieses riesige Waldgebiet war und ist immer noch die Heimat verschiedener Indianervölker der Athabaska- und Algonquin- Sprachfamilien. Sie leben von der Jagd auf Wild und dem Fischfang. Wichtiges Naturmaterial waren Tierhäute und Birkenrinde, mit der die Indianer Zelte und Kanus bauten. Die Beothuk auf Neufundland waren wahrscheinlich die ersten Indianer, die Kontakt mit Weißen hatten. Zuerst mit den Wikingern, die Ende des 10.Jh. an der Küste Neufundlands landeten und später dann mit Giovanni Caboto, der im 15. Jh. Neufundland betrat. Er berichtete als erster von der Praxis der Beothuk den ganzen Körper rot zu bemalen. Daher wahrscheinlich die Bezeichnung aller Indianer als „Rothäute“. Zu Beginn des 19. Jh. gab es keine Beothuk mehr, sie wurden von Sklavenjägern, den mit ihnen verfeindeten Micmac-Indianer und zuletzt von den Pocken ausgerottet.
Der Kulturraum im Südosten Kanadas ist das östliche Waldland zwischen der kanadischen Seenplatte und dem Atlantik. Das früher dicht bewaldete Gebiet, bot den Indianern günstige Lebensbedingungen, so das sich schon früh Ackerbau und eine organisierte Stammeskultur entwickeln konnte. Hauptsächlich siedelten hier Ethnien der Algonquin und Irokesen, die sich von der Hudson Bay aus nach Süden ausbreiteten. Die Irokesen ließen sich im Gebiet um den Erie- und Ontario See und im Tiefland des St. Lorenz Stromes nieder. Irokesen waren keine homogene Ethnie, sondern Mitglieder der irokesischen Sprachfamilie. Seit der Gründung der bis heute bestehenden Irokesischen Föderation im 16. Jh. bezeichnet man nur noch die „Fünf Nationen“, die Onondaga, die Mohawk, die Oneida, die Seneca und die Cayuga als Irokesen. Als sechste Nation wurden 1715 noch die Tuscarora aufgenommen. Die Feinde der Irokesen waren die Huronen. Die ständigen Kriege führten dazu, daß auch sie mit einigen anderen Völkern einen Bund schlossen. Die Irokesen lebten in festen Dörfern, die aus bis zu 100 Häusern bestanden. Man lebte von der Jagd und dem Fischfang, allerdings wurde auch schon hochentwickelter Ackerbau betrieben. Letztendlich brachte der weiße Mann aber auch den kriegerischen Irokesen den Untergang.



Der Chilkoot Pass Trail



Am Anfang des Weges zu den Klondike Goldfeldern stand 1898/99 der steile Pfad über den Chilkoot Pass. Wer zum Sommer bei den Goldfeldern sein wollte, der mußte im Winter über den Paß um nach dem Aufbrechen des Eises in Richtung Yukon aufbrechen zu können. Ab 1898 wurde kontrolliert, ob jeder den geforderten Vorrat für ein Jahr dabei hatte. Dieser Vorrat hatte aus etwa 520 Kilogramm Lebensmitteln und 180 Kilogramm Ausrüstung zu bestehen. Es gab endlose Kolonnen von Menschen über den verschneiten und vereisten Paß. Das Ziel hinter dem Paß war Lake Bennett, ca. 52 Kilometer entfernt. Die Ausrüstung und Verpflegung mußte Stück für Stück transportiert werden. So kamen ca. 3 Monate und ein Gesamtstrecke von fast 2000 Kilometer zusammen, bis alles auf der anderen Seite war. Ca. 32000 Männer und Frauen waren 1897/1898 über den Paß gekommen und hatten die erste Etappe ihrer unglaublich harten Reise hinter sich. In und um Lake Bennett wurde nun alles abgeholzt woraus man ein Floß oder ein Boot bauen konnte. Nach dem Aufbrechen des Eises im Mai ging es nun Richtung Klondike und Dawson City.



Der Trans Canada Highway



In Canada kam eine durchgehende Ost-West-Verbindung relativ spät zustande. Erst 1885 wurde der Gleisbau für die Canadian Pacific Railroad beendet. Die Schiene blieb über Jahrzehnte der einzige transkontinentale Verkehrsweg. Ein weiträumiger Ausbau des Straßennetzes begann praktisch nicht vor Mitte der 20er Jahre und beschränkte sich auf die dichter bevölkerten Gebiete. Bis in die 60er Jahre hinein konnte man Canada nicht auf einer durchgehenden asphaltierten Straße durchqueren. Die großen Barrieren des Lake Superior und der Rocky Mountains verhinderten eine Vernetzung der Straßensysteme im kanadischen Osten und Westen mit den Prärieprovinzen.
Der Trans Canada Highway Act, der in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts schließlich offiziell den Plan zur Schaffung einer Transkontinentalstraße verkündete, war zugleich eine Demonstration der Einheit Canadas und der wirtschaftlichen Unabhängigkeit des Landes. Ein kompletter Neubau war nicht erforderlich. Bereits vorhandene Strecken mußten nur um einzelne Abschnitte erweitert werden. Die Einweihung des Trans Canada Highway, der von St. Johns auf Newfoundland bis Victoria auf Vancouver Island reicht, erfolgte 1962. Aber erst drei Jahre später war auch der letzte Kilometer asphaltiert. Die kürzeste Verbindung von Küste zu Küste ist ca. 7700 Kilometer lang.



Die Hudson's Bay Company



Der kanadische Pelzhandel orientierte sich lange Zeit an der 1670 gegründeten Hudson's Bay Company ( HBC ). Sie wurde von König Charles II mit den exklusiven Handelsrechten für den gesamten Bereich der Hudson Bay ausgestattet. Sie kontrollierte damit ein Gebiet das ca. 15 mal größer war als Großbritannien. Zu dieser Zeit wußte aber noch niemand, wie riesig dieses Gebiet im Ganzen ist. Es umfaßte Teile der heutigen Provinzen Alberta,Manitoba, Quebec, Ontario, Saskatchewan und der Northwest Territories. Damals wurde es zu Ehren des britischen Prinzen Rupert's Land genannt.
York Factory nannte sich die erste Handelsstation an der Hudson Bay. Entlang der Küste entstanden kurze Zeit später weitere Handelsposten. Hier lagen die ertragreichsten Jagdgebiete für die Fallensteller. Das Leben in dieser abgeschiedenen Gegend war sehr eintönig. Man wartete in den Forts die Ankunft der Indianer ab, um dann im Tauschhandel die Felle zu erwerben. Über viele Jahrzehnte arbeitete die Hudson's Bay Company mit großem Erfolg und eigentlich ohne Konkurrenz, bis dann 1779 in Montreal die North West Company ( NWC ) gegründet wurde. Die Vertreter der North West Company fuhren mit großen Transportkanus direkt in die Indianerlager und schnappten der Konkurrenz, die in den Forts warteten, die besten Felle weg. Zu dieser Zeit begann dann auch der Tauschhandel mit Alkohol und Waffen. Die NWC dehnte sich rasch aus und auch neue Gebiete wurden entdeckt. Ein großer Vorteil der NWC war es, das die Gesellschaft in Montreal ansässig war. Die HBC wurde aus dem weit entfernten London geleitet, was deutliche Nachteile mit sich brachte. Die HBC mußte umdenken, wenn sie nicht noch mehr Einfluß verlieren wollte. Man baute ebenfalls große Transportkanus und errichtete an strategisch wichtigen Stellen Handelsposten.
Der Kampf um die Vorherrschaft im Pelzhandel spitzte sich zu Beginn des 19.Jahrhunderts dramatisch zu. Beide Gesellschaften drohten an dieser Konfrontation zu Grunde zu gehen. Der Absatz von Fellen ging zurück. Die Pelzhändler der NWC kündigten darauf ihre Handelsverträge mit den Exporteuren in Montreal und kamen mit der HBC ins Geschäft. 1821 schließlich schlossen sich beide Gesellschaften zusammen. Der Name Hudson's Bay Company blieb bestehen. Eine Royal Licence verlieh der neuen Gesellschaft für die nächsten 21 Jahre das Pelzhandelsmonopol in ganz British North America. Schon bald gab es aber neue Konkurrenz, denn russische Pelzhändler meldeten Anspruch auf das ehemalige Gebiet der NWC an. Im Jahre 1868 forderte das junge Dominion of Canada die HBC auf, Rupert's Land an den Staat abzutreten. Es blieb der HBC nichts anderes übrig als diesem nachzukommen, die Handelsposten blieben aber bestehen und man handelte nun mit vielen verschiedenen Waren, die an die neuen Siedler verkauft wurden. Noch heute findet man in den größeren Städten Kaufhäuser mit dem Namen „The Bay“.



Die Royal Canadian Mounted Police



Mit der Übernahme von Rupert's Land durch das Dominium of Canada beginnt auch die Geschichte der Royal Canadian Mounted Police (RCMP). Zur Einführung und Aufrechterhaltung des kanadischen Rechts wurde von der Regierung 1873 eine gesonderte Polizeitruppe gegründet, die North West Mounted Police (NWMP). Die Aufgaben dieser Polizeitruppe beinhaltete die exekutive Gewalt, die Verwaltung und auch die Rechtsprechung.
Begonnen hat die North West Mounted Police mit nur 150 Mann im Lower Fort Garry in Manitoba. Weitere Stützpunkte wurden aber schnell errichtet.
Berühmtheit erlangte die NWMP bereits 1874, als es darum ging, Grenzverletzungen der Amerikaner zu unterbinden. Hauptsächlich ging es dabei um den Whiskyschmuggel zwischen Montana und Alberta.
Aus den weitverbreiteten Stützpunkten entwickelten sich später die Städte der Prärieprovinzen. Eine weitere Aufgabe bestand darin, die Besiedelung des Westens zu überwachen. Streitigkeiten wurden nach Möglichkeit friedlich beigelegt. Auch mit den Indianern gab es nur sehr wenige gewaltsame Zusammenstöße. 1895 wurde das Fort Constantine im Yukon errichtet. 1896 dann kam der Goldrausch im Yukon. Daraus ergaben sich wieder neue Aufgaben für die NWMP. Sie regelte den Strom der Prospektoren von Skagway und Dyea nach Atlin und Dawson City.
1904 verlieh der britische König Edward der NWMP das Recht sich königlich zu nennen. (Royal North West Mounted Police, RNWMP) 1920 schließlich vereinigte sich die RNWMP mit der in anderen Provinzen tätigen Dominion Police zur neuen Bundespolizei Royal Canadian Mounted Police (RCMP).
Inzwischen ist der rotberockte Mountie ein Teil des touristischen Programms. Vor dem Parlamentsgebäude in Ottawa und bei Paraden ist er noch heute zu sehen.



Der Goldrausch am Klondike



Der Goldrausch am Klondike und Yukon lockte mehr als 40000 Abenteurer in die eisigen Weiten Nordamerikas – viele bezahlten dafür mit ihrem Leben. 1887 wanderte George Carmack von San Francisco nach Alaska, an den Yukon. Dort heiratete er in eine indianische Familie ein. Sie lebten von Handel und Jagd. George entdeckte außerdem eine Kohlemine in der Nähe der nach ihm benannten Stadt Carmack.
Im August 1896 erhielt Carmack beim Fischen an der Mündung des Klondike River den Hinweis, am Bonanza Creek nach Gold zu suchen. Am 16. August wurde Carmack gemeinsam mit seiner indianischen Verwandtschaft am Discovery Creek fündig. Dieser Fund war der Auslöser für den Goldrausch in Canada.
Zu der Zeit gab es allerdings keine Verbindung zur Außenwelt. Darum dauerte es auch bis zum 14. Juli 1897 bis die Nachricht des Goldfundes durch den Raddampfer Excelsior die Außenwelt erreichte. Zehntausende machten sich auf den Weg in den Norden zum Klondike und dem Yukon. Zunächst vor allem Goldgräber aus der Gegend um San Francisco, bald folgten auch Menschen aus vielen anderen Ländern dem Ruf des Goldes in die Eiswüste Alaskas.
Der Weg zum vermeintlichen Reichtum war allerdings äußerst beschwerlich. Der erste Teil des langen Weges führte nach Alaska. Meist landeten sie in den Häfen von Skagway oder Dyea. Anschließend folgte ein beschwerlicher Marsch über den White oder den Chilkoot Pass zum Bennett Lake. Die Grenze zwischen den USA und Kanada verläuft auf den Passhöhen, dort oben erwartete die Königliche Berittene Polizei Kanadas die Goldsucher.
Es wurden nur Goldsucher nach Kanada gelassen, die mindestens eine Tonne Proviant und Ausrüstung bei sich führten. Am Bennett Lake wurden schließlich mühsam Boote und Flöße gebaut, mit denen der Yukon bis nach Dawson City befahren wurde. Auf teilweise abenteuerlichen Konstruktionen, die den Anforderungen oft nicht gewachsen waren, kamen schon viele um. Auf dem weiteren, abermals beschwerlichen Teil der Reise zu den Goldfeldern Alaskas kehrten viele wieder um. Nicht wenige bezahlten für ihren Wagemut mit dem Leben ohne jemals Gold gesehen oder gefunden zu haben. Etwa 40 000 Menschen, die nur Gold im Sinn hatten, erreichten schließlich ihr Ziel. Allerdings war seit dem Goldfund schon viel Zeit verstrichen und die besten Claims, waren schon längst vergeben.
Bis die ersten Goldsucher von Ausserhalb eintrafen, hatte der Auslöser des Goldrausches, George Carmack, sein Gold schon in Sicherheit gebracht. Schon im Frühjahr 1898 war er in Dawson City ein reicher Mann geworden, der andere für sich arbeiten lassen konnte. Carmack starb am 5. Juni 1922 in Vancouver in Kanada. Auch heute wird in Alaska noch Gold geschürft, häufig mit großen Maschinen, also mit Baggern, Raupen und automatischen Goldwaschanlagen. Der Schriftsteller Jack London und Charlie Chaplin haben den Goldrausch am Yukon in Texten und Filmen verarbeitet.



Herkunft des Namens



Der Name Kanada ist mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Wort kanata abgeleitet, das in der Sprache der Sankt-Lorenz-Irokesen „Dorf“ oder besser „Siedlung“ bedeutete. 1535 gaben Bewohner der Region um die heutige Stadt Québec dem französischen Entdecker Jacques Cartier eine Wegbeschreibung zum Dorf Stadacona. Cartier verwendete daraufhin die Bezeichnung Canada nicht nur für dieses Dorf, sondern für das ganze Gebiet, das von dem in Stadacona lebenden Häuptling Donnacona beherrscht wurde. Ab 1545 war auf Karten und in Büchern die Bezeichnung Canada für diese Region üblich. Cartier nannte außerdem den Sankt-Lorenz-Strom Rivière de Canada, ein Name, der bis zum frühen 17. Jahrhundert in Gebrauch war. Forscher und Pelzhändler zogen in Richtung Westen und Süden, wodurch das als „Kanada“ bezeichnete Gebiet wuchs. Im frühen 18. Jahrhundert wurde der Name für den gesamten heutigen mittleren Westen bis Louisiana benutzt. Die seit 1763 britische Kolonie Québec wurde 1791 in Oberkanada und Niederkanada aufgeteilt, was etwa den späteren Provinzen Ontario und Québec entsprach. Sie wurden 1841 wieder zur neuen Provinz Kanada vereinigt. 1867 erhielten die neu gegründeten Bundesstaaten der Kolonien in Britisch-Nordamerika den Namen „Kanada“ und den formellen Titel Dominion. Bis in die 1950er Jahre war die amtliche Bezeichnung „Dominion of Canada“ üblich. Mit der zunehmenden politischen Autonomie gegenüber Großbritannien verwendete die Regierung mehr und mehr die Bezeichnung Canada in rechtlich bindenden Dokumenten und Verträgen. Das Kanada-Gesetz 1982 bezieht sich nur noch auf Canada, die inzwischen einzige amtliche (zweisprachige) Bezeichnung.












For the 6th year in a row Canada has been named

the best country in the world to live in

by the United Nations


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